Afrikanische Schweinepest - potentielle Gefahr für die heimische Schweinepopulation
Die Seuchenlage der ASP in West-Europa hat sich mit dem Ausbruch der Krankheit in Wildschweinbeständen im Bundeland Brandenburg im Osten Deutschlands nochmals verschärft. Dort sind zwei Seuchenherde vorhanden, die die Veterinärbehörden vor massive Herausforderungen stellen. Ebenso hart trifft es aber vorallem auch die Schweinehalter in den Regionen sowie die gesamte deutsche Schweinebranche, obwohl bisher kein einziges Hausschwein betroffen ist.
In West-Europa besteht derzeit noch ein Restriktionsgebiet im Südwesten Belgiens, wo der Eintrag der Seuche im September 2018 aufgrund von Virusverschleppung durch den Menschen geschah. Auch hier hat die Schweinebranche empfindliche Einbussen verzeichnen müssen. Frankreich und Luxemburg haben massive Massnahmen gegen eine Einschleppung der ASP getroffen. Bislang ist es einzig Tschechien gelungen die ASP beim Wildschwein wieder auszurotten.
Es besteht ein andauerndes Risiko für die Einschleppung dieser für Schweine hochansteckende Seuche in die Schweiz. Dabei steht jedoch nicht die natürliche Ausbreitung des Virus in der Wildschweinpopulation im Vordergrund, da diese nur rund 50-70 km pro Jahr beträgt. Die Verschleppung durch den Menschen über den Waren- und Transportverkehr sowie den Import durch Esswaren mit verseuchten Fleischprodukten (Salami-Brot-These) steht derzeit als Eintragsweg für die Schweiz klar im Vordergrund.
Wichtig ist jedoch, dass die Seuche für den Menschen völlig ungefährlich ist!
Das bestehende ASP-Früherkennungsprogramm für Wildschweine dient dazu tote oder krank geschossene Wildschweine auf ASP zu beproben. Die Liste der zur Probenahme berechtigten Tierärzte und Details zum Vorgehen finden Sie auf der Homepage des VetD LU. Zudem bereitet sich der Veterinärdienst Schweiz für einen möglichen Ausbruch der ASP mittels Übungen vor (siehe unten).
Wir weisen alle Tierhaltenden, die Tierärzteschaft, die Jäger, Ferienreisenden und Arbeitnehmer aus dem Ausland auf Bauernbetrieben nochmals daraufhin, weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit zu zeigen. Es wird dringend vom Import von Schweine- oder Wildschweinefleisch bzw. Fleischerzeugnissen (Schinken, Salami, Jagdtrophäen, usw.) aus allen Gebieten der betroffenen Länder abgeraten, da dies eine potentielle Gefahr für die heimische Hausschwein- und Schwarzwildpopulation darstellt.
Bei unklaren Gesundheitsproblemen auf Schweinehaltungsbetrieben ohne genügende Hinweise auf einen Verdachtsfall wird die Durchführung von Ausschlussuntersuchungen empfohlen.
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Video des BLV zur ASP
Stand: 23.10.2020